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Aufnahme: 07.03.2016 , Radialsystem (Video © Walter Bickmann)

Lynsey Peisinger, Tilman Hecker

MIDNIGHT

Radialsystem

Texte zur Produktion

Wie lässt sich Musik sichtbar machen? In der Performance „MIDNIGHT“ visualisieren Lynsey Peisinger und Tilman Hecker in einer Kombination aus Klangkunst, Tanztheater und experimentellem Musiktheater das letzte Klavierkonzert, zwei Konzertarien und ein Lied von Wolfgang Amadeus Mozart. Dafür nähern sie sich den Partituren der Werke und nutzen deren kompositorischen Strukturen als Grundlage für das Geschehen auf der Bühne. Mozarts Musik wird nicht zu hören, sondern zu sehen sein: Streicher, Bläser, Klavier und Gesang werden durch theatrale Elemente – Licht, Video und drei Performer – ersetzt. Die Melodien verschwinden, doch das kompositorische Timing bleibt. Ein Soundscape des Komponisten Arno Kraehahn begleitet den Verlauf der Performance und spiegelt die strukturellen Vorgaben der Partituren. Die rückwärts laufende Projektion der von oben gefilmten Performance, das Spiel mit Gleichzeitigkeit, Pausen, Verschiebungen, sowie das Spiel der Performer mit ihrer eigenen Projektion, erschaffen eine optische Struktur, die Auskunft gibt über zeitgenössische Subjektivität und zugleich einen vollkommen neuen Blick auf Mozarts Kompositionen ermöglicht.

Tilman Hecker hatte 2009 mit „Mandys Baby“, einem Musiktheater-Projekt mit Konzertarien von Mozart am RADIALSYSTEM V sein Regiedebüt. Weitere Inszenierungen waren u.a. „Narcissus und Echo“ von Jay Schwartz am Salzburger Landestheater, John Cages „Songbooks“ in der Werkstatt der Staatsoper im Schillertheater, Mozarts „La finta giardiniera“ am Opernhaus Wuppertal und zuletzt die Uraufführung „Querelle“ von Birke J. Bertelsmeier an der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Im Frühjahr 2016 inszeniert er am Staatstheater Karlsruhe Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“. Von 2004 bis 2011 arbeitete er mit Achim Freyer – u. a. für „Der Ring des Nibelungen“ an der Los Angeles Opera – und mit Robert Wilson zusammen. Er war Stipendiat für das Atelier Opéra en création der A.E.M./Festival d’Aix-en-Provence, der Akademie der Künste Berlin und der Akademie Musiktheater heute der Stiftung Deutsche Bank.

Lynsey Peisinger ist Choreographin und Performance-Künstlerin. Zu ihren Performances 2015 zählen u.a. „Underneath All This There is a River“, „Untitled“ und „Lynsey Peisinger’s Examples of Order and Disorder“, alle im Rahmen von Terra Comunal im SESC Pompeia, Sao Paulo. 2014 präsentierte sie „In The Field“ für die Fondation Beyeler Basel und „512 Hours“, eine Performance-Collaboration für die Serpentine Gallery London gemeinsam mit Marina Abramovic, mit der sie eng zusammenarbeitet. Lynsey Peisinger castet und bildet Performer aus und ist künstlerische Mitarbeiterin an der „Abramovic Method“ wie dem „MAI Prototype“. Aus weiteren Kooperationen mit Abramovic entstanden im Jahre 2015 eine künstlerische Mitarbeit für die Givenchy 55 2016 Show mit Riccardo Tisci in New York sowie „15 Rooms“, Shanghai, kuratiert von Klaus Biesenbach und Hans Ulrich Obrist. Darüber hinaus wirkte sie als Regieassistentin von Robert Wilson in den Produktionen „Zinnias: The Life of Clementine Hunter“ und „The Old Woman“ mit Mikhail Baryshnikov und Willem Dafoe mit. Weitere Aufführungen 2012 fanden u.a. bei Robert Wilson’s 2nd Annual Berlin Benefit und beim Hyeres Fashion and Photography Festival statt. Peisinger erhielt ihren Master of Fine Arts in Choreographie am Dance Conservatory, Purchase College.

Der gebürtige Kalifornier Frank Willens lebt und arbeitet seit 2003 in Berlin. An der UC Berkeley entdeckte er den Tanz und wirkt seither in verschiedenen Produktionen mit: darunter zwei Welttourneen mit Paul McCartney, Notre Dame de Paris auf der Las Vegas Bühne sowie in Berlin bei Meg Stuart/Damaged Goods, Laurent Chétouane, Boris Charmatz, Falk Richter und Nico and the Navigators. Seit 10 Jahren arbeitet er eng mit Tino Sehgal zusammen. Parallel dazu realisiert er seine eigenen Stücke, wie zum Beispiel „Towards Another Miraculous“ (HAU). 2008 wurde er beim Dortmunder Favoriten Festival mit dem Preis des Besten Darstellers für das Solo „Bildbeschreibung“ von Heiner Müller ausgezeichnet. 2011 erhielt er ein Tanzstipendium vom Berliner Senat, um eine performative Recherche auf den Straßen von San Francisco zu erarbeiten. Im Kunstmuseum Bonn wird er im September 2016 ein eigenes Recherche-Lab leiten.

Ivan Cheng ist ein australischer Kurator und Performance-Künstler, dessen Arbeiten interdisziplinäre Übersetzungs- und Sprachprozesse zum Gegenstand haben. Darüber hinaus arbeitet er als Performer und Klarinettist in verschiedenen Kontexten zeitgenössischer Formate. Nach seinem Abschluss an der Royal Academy of Music und dem Sydney Conservatorium of Music zeigte er verschiedene Performances in Sydney, London, Tokyo, Berlin und New York. Das Sydney’s Carriageworks beauftragte ihn, ein mehrtägiges „Gesamtkunstwerk“ mit dem Titel „epoche-lacan-orbits“ zu entwerfen, in dessen Rahmen die performativen Arbeiten „kelley-gander-floyer“ und „even!“ entstanden. Am Now Now, einem Zentrum für experimentelle Performancekunst in Sydney, arbeitete er als Regisseur wie auch in der Leitung des Australia New Music Network. Zur Zeit studiert er Critical Studies am Amsterdamer Sandberg Institute.

[Quelle: PR-Text und Abendzettel]

Besetzung & Credits

Regie: Tilman Hecker
Choreographie und Performance: Lynsey Peisinger
Komposition: Arno Kraehahn
Performance: Ivan Cheng und Frank Willens
Dramaturgie: Dag Lohde
Kostüm: Julia von Leliwa
Hair & Make-up: Manu Halligan
Licht: Scott Bolman
Video: Thilo Schmidt
Postproduktion: ARRI Mitte
Abendspielleitung: Sophie Beck
Presse: k3 berlin
Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Mit herzlichem Dank an Steffen Hoppe.
Eine Koproduktion von Tilman Hecker, RADIALSYSTEM V und dem Mannheimer Mozartsommer.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Mit freundlicher Unterstützung des Watermill Centers New York.

Radialsystem

Holzmarkstraße 33
10243 Berlin

radialsystem.de
Karte

Tickets: (030) 288 788 588

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

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