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Aufnahme: 06.02.2011 , Sophiensæle (© Walter Bickmann)

Interview / Portrait

NOVOFLOT

NOVOFLOT

Interview mit Sven Holm zu „WAS WIR FÜHLEN #3 Glück“

novoflot.de

DAS HERZ DER GATTUNG OPER: DIE AFFEKTE WAS WIR FÜHLEN ist ein theatrales Forschungsprojekt, das die Erfahrungen der Kompanie im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters mit einem spezifischen thematischen Interesse verbindet. Die Untersuchung richtet sich direkt auf das Herz der Gattung Oper: auf die Affekte, ihre Darstellung oder Hervorbringung mit den alten und den neuesten musikalischen und szenischen Mitteln, auf das Verhältnis von Affekt und Narration sowie auf die Architektur von Pathos auf der Opernbühne. Jede einzelne Folge von WAS WIR FÜHLEN entsteht als musikalisch- szenische Verbindung aus neuer Komposition und ausgesuchtem Material aus dem Opernrepertoire sowie anderen Gattungen wie Film, Literatur, Wissenschaft. Das Ziel dieses Forschungsprojekts sind drei Opernabende zu folgenden Themen: Angst / Erschöpfung / Glück.

Der erste Teil wurde unter dem Titel #1 Scream Queen im September 2008 in den Sophiensaelen uraufgeführt, #2 Erschöpfung entstand im September 2010. #3 Glück für Gesang, Tanz, Sprache, Film und Kammerensemble feiert am 4. Februar 2011 in den Sophiensaelen Berlin Premiere.

#3 GLÜCK (EIN RÜCKWÄRTS ERZÄHLTES STATIONENDRAMA) In #3 Glück verwandeln sich der Überdruss an Glückserwartung und verblichenes Gottvertrauen der drei weiblichen Protagonisten in die Planung eines perfekten Raubüberfalls. Ein Verbrechen, das Reichtum bringen soll; und mit ihm die Freiheit, sich Teile des Glücks zu kaufen. Scheinbar zufällig sind sie sich eines Tages begegnet. Jetzt sitzen sie, allein mit sich und ihren Wunschvorstellungen, in ihren Hotelzimmern und warten auf das verabredete Zeichen für den Beginn der Operation. Wird der Plan gelingen und Fortuna das mit Münzen gefüllte Füllhorn über ihren Köpfen ausschütten? Die Antwort lautet: nein. Denn das verheißungsvolle Vorhaben endet in einer Katastrophe.
NOVOFLOT durchleuchtet den Kreislauf der gewaltsamen Glückssuche in einer rückwärts angelegten Dramaturgie. Die diamantene Beute wird zum Gegenstand der Suche durch alle Räume und Etagen der Sophiensaele. Am Anfang des Abends erscheint das Ende der Geschichte, am Ende ihr Beginn. Auf das desaströse Scheitern des Überfalls folgen per Rückblende die Momente der Verschwörung samt Vorgeschichte der Protagonisten. Verteilt auf verschiedene Räume der Sophiensaele entfaltet NOVOFLOT seine Erzählung als multiperspektivisches und genreübergreifendes Stationendrama für Kammerensemble, Sänger, Tänzer und Schauspieler.

WORK IN PROGRESS Bei #3 Glück handelt es sich nicht um eine Uraufführungsoper im klassischen Sinn. Speziell für die Räumlichkeiten der Sophiensaele und das aus Sängern, Schauspielern und Tänzern bestehende Solistenensemble entwickelt die junge polnische Komponistin Aleksandra Gryka ihre Musik kurz vor und während des Probenprozesses. Die Entscheidung für eine solche künstlerische Arbeitsweise liegt im Thema des neuen NOVOFLOT-Projektes begründet: Von allen Gefühlszuständen ist die Glücksempfindung die abstrakteste. Sie ist flüchtig und zutiefst subjektiv. Deshalb haben sich NOVOFLOT und Aleksandra Gryka gegen eine klassische Libretto-Vertonung entschieden. Vielmehr ist die Komponistin Teil eines Forschungskollektivs, das seine Reise durch die Sophiensaele antritt, um das Phänomen der Glückerwartung auszuloten. In der parallelen Entwicklung von Libretto, Szene und Musik sieht NOVOFLOT die Möglichkeit, in gegenseitigem Einvernehmen zwischen szenischem und musikalischem Entwicklungsprozess Sehnsüchte und Utopien zu umkreisen, die zerstört würden, sobald man sie definierte.

Sven Holm, Konzept, Regie und Libretto Geboren 1970 in Chiang Mai/Thailand. Zunächst Pianist, freie Theaterarbeit und Filmmusiken. Dann Studium der Opernregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Seit Ende der neunziger Jahre freier Regisseur und Konzepter von Uraufführungsprojekten, die drei mal mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet wurden. 2002 gründete er gemeinsam mit Sebastian Bark und Vicente Larrañaga die Berliner Opernkompanie NOVOFLOT. Parallel dazu arbeitete Sven Holm u.a. an der Staatsoper Hannover, an der Staatsoper Stuttgart, am Opernhaus Kiel sowie am Theater Heidelberg, wo er Beethovens Fidelio inszenierte. Nominierungen in den Jahrbüchern Theater Heute (2004), Die Deutsche Bühne (2009) und Opernwelt (2005, 2009, 2010), u.a. „Regisseur des Jahres“ und „Raumkonzept des Jahres“ für die Uraufführung Tryptichon an der Oper Kiel.

Trailer und Videodokumentationen

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