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Aufnahme: 10.11.2015 , Tanzfabrik Berlin / Uferstudios (Video © Walter Bickmann)

Christina Ciupke, Nik Haffner, Mart Kangro

NEW WORK

Tanzfabrik Berlin / Wedding

Texte zur Produktion

christinaciupke.com

Die neue Arbeit von Christina Ciupke, Nik Haffner und Mart Kangro lässt sich als eine Fortführung ihrer letzten gemeinsamen Arbeit „wait and see“ aus dem Jahr 2012 verstehen. Damals untersuchten die drei PerformerInnen die intimen Schicht(ung)en physischer und verbaler Kommunikation und beschäftigten sich damit, wie individuelle Handlungen das Kollektive beeinflussen und in ihm aufgehen. Die aktuelle Kollaboration begann mit einer Frage: Inwieweit ist jede(r) Einzelne ersetzbar? Dieser Ausgangspunkt verlagerte sich im Verlauf der Recherche hin zu: Wie lässt sich das, was eine Person ausmacht, fassen?

In einer dialogischen Struktur entwirft die Performance spielerisch einen Algorithmus des wechselseitigen Befragens zwischen den PerformerInnen: Im Rückgriff auf die persönlichen Archive – von Erlebnissen, Erinnerungen, Gedanken – wird etwas von dem sichtbar, was und wer wir sind. Nie stehen diese Fragen hörbar im Raum. Auf Papier geschrieben liegen sie still auf dem Tisch, der im Raum steht und zur eigentlichen Bühne wird. Im gegenseitigen Aktivieren dieses Archivs wird dem kurzen Moment Raum gegeben, bevor ein Gedanke sich entfaltet, bevor eine Erzählung sich konkretisiert. Es ist ein Moment des Suchens und des Zweifelns: Ein Gedanke im Entstehen und eine Erinnerung in Warteposition werden ein zweites Mal überdacht. Sie sind immer schon beides: ein Jetzt und eine Erinnerung.

Das Sich-Zuspielen von Erinnertem, Erlebtem, Erhofftem und in der Beantwortung der stummen Fragen umkreist etwas, das vor dem Hintergrund einer in der Kunst und Gesellschaft heute tief verwurzelten Skepsis gegenüber jeder Form von Essentialismus, beinahe wie ein No-Go erscheint: menschliche Identität. Dabei wird Identität nicht als reine Projektionsfläche gedacht, sondern durchaus als etwas, was „uns ausmacht“ und was im Akt des „Etwas-über-sich-Sagens“ ebenso hervortritt wie im Willen zum Wissen über die anderen. Die schlichte serielle Spielstruktur macht jede Frage zu einer Facette, über die Christina Ciupke, Nik Haffner und Mart Kangro wechselseitig für- und miteinander ihre Porträts als Selbst- und immer zugleich Fremdbilder choreographieren.
(Constanze Schellow)

Christina Ciupke lebt und arbeitet als Choreografin und Performerin in Berlin. Ihre Projekte entwickelt sie mit KünstlerInnen aus dem Bereich Tanz und anderen Künsten. Innerhalb dessen entwicklt sie spezifische Räume und Situationen, wo Nähe und Distanz, Intimität, Zeitempfinden und das Zusammensein von Zuschauer und Performer immer wieder neu verhandelt werden. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit den Choreographen Nik Haffner, Mart Kangro, der Filmemacherin Lucy Cash, dem Bildenden Künstler Lars Ø Ramberg, dem Komponisten Boris Hauf und dem Dramaturgen Igor Dobričić. Von 2003 bis 2004 ist Christina Ciupke Gastkünstlerin am Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM). 2013 erhält sie einen Master of Arts in Choreografie (AMCh) an der Amsterdam School of the Arts. Ihre Arbeiten, „kannst du mich umdrehen“(2011) „wait and see“ (2012) und „undo,redo and repeat““ (2013) touren national und international.

Als Tänzer und Choreograf realisiert Nik Haffner Projekte, die meist in Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen entstehen. Sein Interesse an Kollaborationen und an dem Austausch mit anderen Disziplinen setzt er auch in Vermittlungs- und Ausbildungsprojekten um. Seit 2008 lehrt Nik Haffner am HZT -Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin, zu dessen Künstlerischem Direktor er 2012 berufen wurde. Bis 2000 war Nik Haffner Tänzer bei William Forsythe und dem Ballett Frankfurt. In dieser Zeit arbeitete er auch an der Entwicklung und Publikation der DVD-Rom Improvisation Technologies, die in Kooperation mit dem ZKM Karlsruhe entstand. Mit Jonathan Burrows und Matteo Fargion arbeitete er 2013 an deren Online Score ‚Seven Duets‘ als Teil der Webpublikation MotionBank.org

Der estnische Choreograf Mart Kangro lebt und arbeitet in Tallinn. Er war mehrere Jahre an der Estnischen Nationaloper als Tänzer engagiert, bevor er beschloss, ausschließlich an eigenen Choreografien zu arbeiten, in denen er häufig selber auftritt. Seit dieser Zeit ist er eng mit Kanuti Gildi Saal verbunden. Kangro hat vielfach mit den Choreografen Thomas Lehmen und Christina Ciupke zusammengearbeitet, ebenso mit dem Musiker und Klangkünstler Taavi Kerikmäe, mit dem er die Rolle des Performers in der Live Musik untersuchte. Seine Performance Talk to Me wurde 2012 im Rahmen des Festival Foreign Affairs gezeigt. In den letzten Jahren entwickelte er Produktionen für das bekannte NO99 Theater in Tallinn.

Besetzung & Credits

Performance: Christina Ciupke, Nik Haffner, Mart Kangro
Licht und Sound: Emma Juliard, Mehdi Toutain-Lopez
Produktionsleitung: Barbara Greiner
Assistenz: Imma Scarpato
Eine Produktion von Christina Ciupke
In Koproduktion mit der Tanzfabrik Berlin, gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Mit Unterstützung von Kanuti Gildi SAAL Tallinn und der Botschaft von Estland in Berlin
Dank an: Anke Strauß, Bettina Scheuritzel, Hanna Kritten Tangsoo, Miriam Kongstad, Ott Karulin, Priit Raud, Vushkans

Open Spaces #3-2015
Künstlerische Leitung: Ludger Orlok
ÖA / Produktionsleitung: Mara Nedelcu
Organisation: Arzu Saglam
Produktionsassistenz: Inna Kanwischer, Vincenz Kokot, Sacha Buskermolen
Pressearbeit, Redaktion: Nora Gores
Technische Leitung: Martin Pilz
Die Tanzfabrik Berlin wird gefördert durch die Senatskanzlei für Kultur beim Regierenden Bürgermeister Berlin. Im Rahmen des Netzwerkes apap – advancing performing arts project / Performing Europe 2011-16.
Unterstützt durch EU Kultur / apap Netzwerk.

Tanzfabrik Berlin / Wedding

Uferstr. 23
13357 Berlin

tanzfabrik-berlin.de/
Karte

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Christina Ciupke / Trailer und Videodokumentationen

Nik Haffner / Trailer und Videodokumentationen

Mart Kangro / Trailer und Videodokumentationen

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