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Aufnahme: 27.08.2014 , Tanz im August 2014 | HAU Hebbel am Ufer (HAU1) (Video © Walter Bickmann)

Mamaza

Eifo Efi

Tanz im August 2014 | HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Texte zur Produktion

Welches Potenzial eröffnen zwei Menschen auf der Bühne, und wie können sie ihre Zweiheit hinter sich lassen? Diesen Fragen stellen sich die beiden Performer von „Eifo Efi“, den Raum mit verzerrten Abbildern und Echos ihrer selbst füllend. Lediglich zwei Körper befinden sich auf der Bühne, doch Reflexionen und Verfremdungen potenzieren die visuellen Eindrücke und stimulieren die Sinne; die „zwei Einzelnen“ scheinen sich zu einem Ensemble der Anderen aufzufächern.

Aus einer Vielzahl wird nicht automatisch eine Vielheit. Ebenso wenig führt eine aus Addition, Überlagerung und einfachen Gegensätzen entstandene Choreografie zur Vielheit. „Eifo Efi“ erschafft eine einzigartige Alchemie der Gegensätze, eine außergewöhnlich ausgereifte Kombination aus theatralen Elementen, vielfältigen Bewegungsschichten und Sprache, offen für Differenzierungen.

In ihrem aktuellen Stück setzen die beiden Performer ihre bisherige choreografische Arbeit fort, in der sie sich (unter anderem) der Wahrnehmung der Erscheinungswelt und der Erschaffung visueller Paradoxa gewidmet haben. In „Eifo Efi“ nun geht es zum einen um den Drang, explizit aus einer theaterspezifischen Situation heraus zu sprechen, zum anderen um neue Möglichkeiten, die Erfahrungen des Publikums mit denen der Performer zu verbinden. Bei ihrer Rückkehr zur Duett-Form können sich Ioannis Mandafounis und Fabrice Mazliah auf eine vertrauensvolle Nähe stützen, und gemeinsam erschaffen sie ein performatives Reich der doppelten Dopplungen: Mithilfe imaginärer Wirklichkeiten und ganz realer Reflexionen im Bühnenbild werden die beiden Darsteller ins Unendliche vervielfacht. Die Inszenierung – Einheit wie Vielheit gleichermaßen – lädt dazu ein, den Fragen des Wer und Wo auf den Grund zu gehen. Deleuze‘ Gedankenmodell der Vielheit für die Bühne umgesetzt: unprätentiös, sehr konkret und sogar (Entschuldigung!) unterhaltsam.

Ioannis Mandafounis wurde 1981 in Athen geboren, wo er auch an der nationalen Tanzschule studierte, ehe er sein Studium am Pariser Konservatorium fortsetzte. Vor seiner Zeit als freier Choreograf tanzte er im Ensemble des Gothenburg Opera Ballett und des Nederland Dans Theater II und wurde 2005 Mitglied der Forsythe Company, bei der er nach wie vor regelmäßiger Gast ist. Gemeinsam mit Katerina Skiada und Anastasis Gouliaris gründete er 2004 in Athen die Lemurius Company; daraus gingen die Stücke „Provalondas tin Skia“ (2005), „Anthropines diastasis“ (2007), „Crosstalk“ (2009) und „Yperparagogi“ (2011) hervor, die auf dem International Kalamata Dance Festival und dem Athens & Epidaurus Festival gezeigt wurden. Gemeinsam mit Fabrice Mazliah schuf er im Auftrag des Athens & Epidaurus Festivals das Stück „P.A.D.“ (2007) sowie für die Forsythe Company die Inszenierung „HUE“, eine Kollaboration mit sechs Tänzern des Ensembles, die im Bockenheimer Depot in Frankfurt, aufgeführt wurde
Daneben gibt Mandafounis auf Grundlage der traditionellen Kampfkunst Budo Workshops für Improvisation und arbeitet als Choreograf für andere Gruppen und Schulen wie das Ballet Junior de Genève, die Palucca-Hochschule für Tanz, Dresden, und die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt.

Der 1972 in Genf geborene Fabrice Mazliah studierte zunächst an der École de Danse de Genève, dann an der nationalen Tanzhochschule von Athen und am Rudra-Béjart Atelier in Lausanne Tanz. Er war Mitglied der Athener Harris Mandafounis Dance Company und des Nederland Dans Theater, ging 1997 ans Ballett Frankfurt unter der Leitung von William Forsythe und schloss sich schließlich 2005 der Forsythe Company an. Mazliah hat unzählige Projekte und Choreografien verwirklicht, darunter „The magic of understanding“ (1998; Mousonturm, Frankfurt), „My left pussy foot“ (1999; TAT Ballett, Frankfurt) und das Solo „Vu d’ici“ (2000; TAT, Frankfurt) sowie mit Gilbert Mazliah und Roberta Mosca „Marche au millieu …“ (2001; Le Manège d’Onex, Genf) und „Home“ (2003; Forum Meyrin, Genf) und mit Agnes Chekroun und Jone San Martin „remote versions“ (2003) und „Double B(l)ind“ (2004), die beide von William Forsythe produziert und am Bockenheimer Depot aufgeführt wurden. Gemeinsam mit dem Regisseur Lutz Gregor drehten die drei darüber hinaus im Rahmen des Films „Frankfurt dance cuts“ (ausgestrahlt 2005 auf Arte) den choreografischen Kurzfilm „meat me“. Gemeinsam mit Ioannis Mandafounis schuf er im Auftrag des Athens & Epidaurus Festivals das Stück „P.A.D.“ (2007) sowie für die Forsythe Company die Inszenierung „HUE“, eine Kollaboration mit sechs Tänzern des Ensembles, die im Bockenheimer Depot, Frankfurt, aufgeführt wurde. Von letzterem Stück entwickelte Mazliah auch eine Soloversion, „HUE score -6“ (2010), die vom japanischen Goethe-Institut präsentiert wurde. Fabrice Mazliah gibt in mehreren Ländern Seminare und Improvisations-Workshops für professionelle und nicht professionelle Tänzer sowie für Kunststudierende.

2009 gründeten Ioannis Mandafounis , Fabrice Mazliah und May Zarhy das Kollektiv MAMAZA und es entstanden die Inszenierungen „ZERO“ (2009) und „Cover Up“ (2011) und „THE NIKEL PROJECT“ sowie die sozialen Installtionen „ASINGELINE“ und „GARDEN STATE“, die in Koproduktion mit verschiedenen Institutionen und Festivals verwirklicht wurden, darunter das Kunstenfestivaldesarts, das Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt, die Forsythe Company, Les Rencontres Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis und das PACT Zollverein Essen. Mit ihren sozialen Installtionen touren sie weltweit.

Besetzung & Credits

Konzept / Choreografie / Tanz: Ioannis Mandafounis, Fabrice Mazliah
Dramaturgische Unterstützung: Liz Waterhouse, David Kern
Technische Leitung: Harry Schulz
Produktionsleitung: Johanna Milz
Produktion: MAMAZA
In Koproduktion mit: Künstlerhaus Mousonturm, The Forsythe Company, kunstenfestivaldesarts, PACT Zollverein Essen

Tanz im August 2014
Künstlerische Leitung: Virve Sutinen
Produktionsleitung: Sven Neumann, Andrea Niederbuchner
Mit Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Gefördert aus den Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.

HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Stresemannstr. 29
10963 Berlin

hebbel-am-ufer.de
Karte

Tickets: +49 (0)30 259 004 27
tickets@hebbel-am-ufer.de

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

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